Bibliothekssoftware

Der Einsatz einer Bibliothekssoftware (auch LMS = LibraryManagementSystem, BMS = BibliotheksManagementSystem oder BIS = BibliotheksInformationsSystem) hat viele Vorteile.

Im Bereich der Ausleihverbuchung und Katalogisierung beschleunigt, vereinfacht und vereinheitlicht der Einsatz von EDV die Arbeitsschritte, bei der Beratung ermöglichen vielfältige Suchmöglichkeiten exakte Angaben über Bestand, Verfügbarkeitsstatus und Benutzerkonto. Statistiken erlauben eine sinnvolle Bestandsplanung und dienen der Erstellung von Rechenschaftsberichten. Ein Online-Katalog macht den Medienbestand für Internet-Benutzer rund um die Uhr recherchierbar, virtuelle Bestände können auf Rechner der Kunden ausgeliehen werden.

Der EDV-Einsatz bewirkt eine Qualitätssteigerung der Dienstleistungen und eine rationellere Abwicklung von Routinevorgängen. Er führt zu einer zukunftsfähigen, vernetzten sowie kundenorientierten Arbeitsweise und bringt damit auch einen Imagegewinn für die Bibliothek.

Die Landesfachstelle empfiehlt die Verwendung einer Bibliothekssoftware.

Gerne beraten wir Sie bei der Neueinrichtung oder Umstellung von EDV-Systemen und den damit verbundenen Tätigkeiten – sprechen Sie uns an!

EDV-Vorhaben sind durch die Mittel des Freistaats Bayern förderfähig, mehr zur Projektförderung erfahren Sie in der Rubrik Management.

Module

Ein sehr einfaches Bibliotheksinformationssystem besteht aus drei grundlegenden Modulen: der Katalogisierung, der Ausleihe und der Verwaltung. Etwas umfangreichere Programme erweitern diese Funktionen zum Beispiel um ein Erwerbungsmodul, eine Zeitschriftenerfassung, automatisierte Sicherungen oder statistische Auswertungen.

Sehr komfortabel für die Kundschaft ist ein Medienverzeichnis, welches sie über das Internet rund um die Uhr nutzen kann: der OPAC (Online Public Access Catalog). Moderne OPACs bieten auch eine Reihe von Selbstbedienungsfunktionen an, wie die Verlängerung der Leihfrist, Vorbestellung von Medien etc. Die Übergänge zur Bibliothekstechnik sind hier fließend.

Von selbst erstellten Systemen ist besonders im Hinblick auf die Zukunftssicherheit abzuraten.

Installationsarten

Eine Einzelplatzversion kommt nur noch für sehr kleine Bibliotheken in Frage, die heute vorherrschende Form ist die Netzwerkinstallation mehrerer Lizenzen. Immer mehr gewinnen jedoch die ASP-Systeme (Application Service Provider = „Anwendungsdienstleister“), auch als „Software as a Service“ (SaaS), „.NET“ (Dot-net-Version) oder als „Software aus der Cloud“ bezeichnet, an Bedeutung. Das sind Anwendungen, die der Anbieter über das Internet zur Verfügung stellt. Üblicherweise werden diese nicht gekauft, sondern mitsamt den nötigen Service-Dienstleistungen gemietet. In den Kosten sind bereits Bereitstellung, Speicherplatz, Datensicherung, Updates und Support enthalten, so dass man sich vor Ort darum nicht mehr zu kümmern braucht.

Finanzierung

Kaufprogramme sind heute noch am weitesten verbreitet. Oftmals ermöglicht ein Förderverein oder ein Sponsor den Kauf. Nach der Anfangsinvestition fallen keine weiteren Kosten für die Nutzung der Software an. Viele Anbieter staffeln den Preis für Ihre Bibliotheksprogramme nach der Bestandsgröße. Empfehlenswert ist jedoch in den meisten Fällen ein Update- und/oder Supportvertrag, der laufende Kosten verursacht.

Bei Leasingprogrammen wird für die Nutzung des Programms ein jährlicher Betrag gezahlt. Oftmals ist hier ein Wartungsvertrag in der Jahresgebühr bereits enthalten. Dieser kann üblicherweise über den Verwaltungshaushalt abgerechnet werden.

Kostenfreie legale Software ist nicht grundsätzlich schlecht. Die meisten Open-Source-Programme kommen jedoch aus dem anglo-amerikanischen Sprachraum und sind weder optimal auf deutsche Bedürfnisse abgestimmt noch ist es einfach, Unterstützung bei Problemen zu bekommen.

Anwender

Der gegenseitige Austausch mit weiteren Bibliotheken gibt wertvolle Hinweise sowohl zum Erwerb wie auch im laufenden Betrieb. Aktuelle Referenzen stellen die jeweiligen Anbieter in der Regel auf ihren Internetseiten zur Verfügung. Eine Zusammenstellung von Anwendern in den kommunalen öffentlichen Bibliotheken Bayerns – auch speziell nach Ihren Gesichtspunkten – erhalten Sie über die für Sie zuständige Fachstelle.

Anbieter

Zur besseren Übersicht hat die Landesfachstelle eine Aufstellung über wichtige Anbieter von Medienverwaltungssoftware erstellt. Berücksichtigt wurden Anbieter, deren Systeme für kommunale öffentliche Bibliotheken in Bayern eine besondere Relevanz besitzen und die ein bewährtes Programm anbieten.

Weitere Softwareanbieter für Bibliotheken finden Sie im Branchenbuch des Bibliotheksportals.

Informationen zu Ausstattern für Besucherzählgeräte, Mediensicherung und Selbstverbuchung bietet die Rubrik Bibliothekstechnik.

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