Inhalte

Als Informationsvermittlerin sind einer Bibliothek auf ihrer Website inhaltlich so gut wie keine Grenzen gesetzt, von einer Kontaktanschrift mit Nennung der wichtigsten Angebote bis hin zu einem interaktiven Informationsportal ist vieles möglich.

Auch eine sehr kleine Internetpräsenz auf nur einer Seite kann bereits zum Besuch des realen Ortes Bibliothek verführen.

Finanzielle, personelle und technische Ressourcen spielen eine große Rolle: Angebote sollten möglichst über einen längeren Zeitraum erbracht werden, um ihre Wirkung überhaupt erst entfalten zu können. Einmal eingerichtete Dienstleistungen lassen sich nicht ohne Image-Verlust zurücknehmen. Wie jede Publikation unterliegt auch die Website einer Überalterung. Eine kontinuierliche Pflege im laufenden Betrieb ist also elementar.
Nicht alle Inhalte müssen von der Bibliothek selbst erstellt werden. Eine Verknüpfung zu externen Angeboten kann so manchen Aufwand ersparen.
Durch die Verwendung von Open-Source-Software, wie sie vor allem im Web 2.0 genutzt wird, sind Anschaffungskosten kein Argument mehr gegen eine "intelligente" Website.
Dass sich Webseiten durch Werbeeinnahmen finanzieren, ist keine Seltenheit. Der Internetauftritt einer Bibliothek mit hohem Nutzwert und klar definierten Nutzergruppen kann ein attraktives Trägermedium für viele Sponsoringpartner sein.

Zentrale Fragen bei der Zusammenstellung von Inhalten sind:

  • Welche Zielgruppe(n) will eine Bibliothek mit ihrer Internetpräsenz erreichen?
  • Welche Inhalte machen diese Website attraktiv?
  • Welche Mittel stehen für eine Umsetzung zur Verfügung?

Die Website sollte unbedingt die folgenden Angaben enthalten:

  • den Namen und die Kontaktangaben der Bibliothek (Anschrift, Telefon- und Telefaxnummer, E-Mail-Adresse) mit Bildern
  • die Kernangebote (Medien, Veranstaltungen, Dienstleistungen)
  • die wichtigsten Benutzungshinweise (Nutzerkreis, Gebühren)
  • das Impressum

 Die oben genannten Punkte können natürlich noch ausgebaut werden:

Kontaktangaben

  • Wegbeschreibung und Verkehrsanbindungen (z. B. durch das Einbinden eines externen Kartenanbieters oder Routenplaners)
  • Wir über uns (z. B. Zuständigkeiten im Team, Leitbild, Jahresbericht, Kooperationen, Auszeichnungen, Lageplan, Geschichte, Zweigstellen; Hinweise zu Ausbildung und Praktika)
  • Partner (z. B. Förderverein, Sponsoren, Buchhandel, Bildungs- und Kulturanbieter, kommunale Einrichtungen, Presse, Netzwerke)

Angebote

  • Medienangebot (z. B. Mediengattungen im Überblick, Regionales, Großdruckbücher, Informationen zur Fernleihe)
  • Veranstaltungsangebote (z. B. regelmäßige Veranstaltungsreihen, Nachberichterstattung durch die Presse)
  • Digitale Angebote (z. B. öffentlicher Internetanschluss, Linklisten zu weiterführenden Angeboten, E-Mail-Auskunft, Arbeits- und Spielecomputer)
  • Serviceangebote (z. B. Kopiermöglichkeit, E-Mail-Auskunft, sozialer Bücherdienst, Bibliothekseinführungen, Kartenvorverkauf, touristische Informationen, Lesecafé, Vermietungen)
  • Angebote für Schulen und Institutionen (z. B. „Antolin“, Klassenführungen, Kursangebote)

Benutzungshinweise

  • Informationen zur Anmeldung, Nutzung und Gebühren (z. B. Zusammenfassungen, Hinweise zu Vormerkungen, Benutzungsordnung und Gebührenordnung als separate Dokumente zum Herunterladen)
  • Benutzungshilfen (z. B. Anleitung zur Verlängerung, Video zur Selbstverbuchung)
  • Glossar (z. B. Erklärungen zu OPAC, Sonderausleihe, Non-Book-Medien)
  • Neuheitenlisten
  • Der Medienerwerb gehört zu den grundlegenden Aufgaben einer Bibliothek, Material für Neuheitenlisten sollte also immer vorhanden sein. Die Anzeige von Beliebten oder auch Brisantem wird von vielen Kunden aufmerksam verfolgt. Noch professioneller ist die Aufteilung nach Themen oder Mediengattungen sowie ein Versand an User nach individuellen Gesichtspunkten per E-Mail.

Hit-Listen

Mit Medien-Empfehlungen lassen sich Neugierde auf Information und Lust aufs Lesen wecken. Der Buchhandel und die Presse bieten eine Reihe von Bestseller-Listen an, die sich einfach in eine Website einbinden lassen. Eine hauseigene „Bestloaner“-Liste weist darüber hinaus auf lokale Interessen hin.

Beispiel: Gemeindebibliothek Grafenrheinfeld

Internet-Katalog

Für Bibliothekskundinnen und -kunden stellt der Katalog im Internet, auch OPAC (Online Public Access Catalogue) genannt, eine enorme Service-Verbesserung dar: Vorhandene Medien können vom heimischen Rechner aus rund um die Uhr recherchiert werden, wobei häufig auch der Entleihstatus, eine Annotation und ein Standort angezeigt werden.

Die oben genannten Funktionalitäten rund um den Bestand sind oftmals bereits in einem Web-OPAC enthalten. Durch die Automatisierung entsteht der Bibliothek bei der Aktualisierung kein arbeitstechnischer Mehraufwand. So nüchtern diese Anzeigen vielleicht auch sind – sie werben effektiv für einen Besuch der „realen” Bibliothek.

Durch die Anbindung von Internet-Links, Datenbanken und Volltexten kann der Bestand und das Profil der Bibliothek effizient erweitert werden.
Fortgeschrittene Internetkataloge enthalten darüber hinaus - nach einer Authentifizierung der Nutzenden - Selbstbedienungsfunktionen wie die Einsichtnahme in das eigene Konto sowie das Tätigen von Vormerkungen und Verlängerungen.

Beispiel: Stadtbücherei Bad Kissingen

Medientipps

Automatisierte Lösungen sind zweckmäßig, persönlicher wird es durch individuell erstellte Angebote. Auch hier gilt: man muss nicht alles selber machen - vielleicht sind auch einige Leserinnen und Leser bereit dazu, mitzuarbeiten.

Beispiel: Gemeindebibliothek Grünwald

Newsletter

Was es an Neuigkeiten in der Bibliothek gibt, vermittelt eine - am besten regelmäßig erstellte - E-Mail. Dieser Newsletter erspart den Usern den ständigen Blick auf die Website der Bibliothek, hilft aber auch, nichts zu verpassen. Das Spektrum reicht hierbei von automatisch erstellten Neuheitenlisten bis hin zu aufwändigen redaktionell gestalteten Informationsbriefen.

Beispiel: Gemeindebibliothek Krailling

Veranstaltungskalender

Gehört eine umfangreiche Veranstaltungsarbeit zu den Schwerpunkten einer Bibliothek, so kann ein eigener Veranstaltungskalender für Besucherinnen und Besucher die Übersicht erhöhen. Ein solcher Kalender ist in verschiedenen Ausprägungen möglich: als Übersicht in einem Newsletter, als kontinuierlich aktualisierter Text einer Website-Rubrik oder als Datenbankanbindung.

Beispiel: Stadtbibliothek Augsburg

RSS-Feed

Für den User funktioniert ein RSS wie ein dynamisches Lesezeichen im Internet: es verändert sich, wenn neue Inhalte eingestellt werden. Für den Ersteller bedeutet dies, dass Inhalte in einer einfachen aber speziellen Form des Seitenerstellungscodes angelegt werden müssen.

Beispiel: Stadtbibliothek Nürnberg

Podcast

Podcasting begann als „Radiosendung” im Netz, mittlerweile sind jedoch nicht nur Hörbeiträge, sondern auch Videos möglich. Die mithilfe von Audio- oder Videoprogrammen erstellten Dateien lassen sich von den Usern einzeln oder auch als Folge via RSS abrufen.

Beispiel: Münchner Stadtbibliothek bei SoundCloud

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