Open Library
Planungshilfe der Landesfachstelle
Handreichung Open Libary (PDF)
Praxisinformationen
Stadt- und Regionalbibliothek Uster (Schweiz)
Open Library - so funktioniert's!
Fachkonferenz der Bibliotheksfachstellen in Deutschland
am 27./28.3.2023
Präsentationen zum Thema:
Open Library: Bau - Technik – Mensch
Open Library in Westfalen:
Das Wohnzimmer der Stadt Verl (PDF)
Heike Schniedermeier
Einführung von FlexiBib in 25 Stadtteilbibliotheken:
Herausforderungen, Stolperfallen und Lösungen aus den Bücherhallen Hamburg (PDF)
Angela Rustemeier
Weitere Informationen
Bibliotheksportal
Tipps für die Umsetzung einer Open Library
BAK Information
Open Library – wie gehe ich es am besten an?
Online-Vortrag von Sabine Wolf
(Weiterleitung auf YouTube)
Bücherhallen Hamburg
Unter dem Namen FlexiBib starten die Bücherhallen eine Werbekampagne mit Plakaten, Grafiken und Logos, um auf den flexiblen Zugang zu den Bibliotheksstandorten präsenter zu machen. Bibliotheken sind eingeladen, die Wortmarke und das Logo der FlexiBib zu nutzen.
Weitere Informationen finden Sie hier
(externer Link, PDF)
Die Rolle der Öffentlichen Bibliotheken und die Aufgaben des Bibliothekspersonals sind einem steten Wandel unterworfen. Sie verändern sich durch gesellschaftliche und technologische Entwicklungen. Auch strukturelle Änderung in der Bibliothekslandschaft haben Auswirkungen auf die Einführung neuer Konzepte. Die Wichtigkeit von Bibliotheken als ein Ort der Konsumfreiheit, der Information und Kommunikation gewinnt zunehmend an Bedeutung. Bibliotheken werden zu einem zeitgemäßen Begegnungsort. Neue Serviceleistungen sollen den Ansprüchen einer modernen Gesellschaft gerecht werden.
Eine Möglichkeit ist das in Dänemark entwickelte und bereits in zahlreichen Ländern der Welt erfolgreich umgesetzte Konzept der „Open Library“. Weitere Bezeichnungen sind FlexiBib, 365-Tage-Bibliothek oder unbediente Bibliothek.
Eine Open Library ist eine erweiterte Form der automatisierten Selbstbedienungsbibliothek. Sie ermöglicht es Ihren Kundinnen und Kunden, außerhalb personalbesetzter Zeiten die Räume zu nutzen. Der Fokus liegt dabei auf einer einladenden und attraktiven Raumgestaltung. Personalfreie Öffnungszeiten sollten in einem größeren Rahmen als Baustein eines neuen institutionellen Selbstverständnisses betrachtet werden, das die Eigenverantwortlichkeit der Nutzenden betont und öffentliche Bibliotheken als Lern-, Kultur- und Begegnungsräume begreift. Die Einführung personalfreier Betriebszeiten ist zum einen ein technologiebasierter und bauliche Maßnahmen umfassender Prozess. Die Basis dafür ist Vertrauen und die soziale Regulation innerhalb einer Gesellschaft. Zum anderen kommen in hohem Maße auch organisatorische Aspekte hinzu. Die frühe Einbeziehung der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in diese Veränderungsprozesse ist dabei wesentlich.
Bereits 2014 eröffnete in Hamburg-Finkenwerder die erste Open Library und hat somit Vorbildcharakter. Insbesondere in ländlichen Gebieten wird in dem Konzept eine Chance gesehen, die Angebotsattraktivität der Bibliotheken deutlich zu erhöhen.
Vorüberlegungen
Die Landesfachstelle berät zum Thema. Wenden Sie sich an die jeweilige Ansprechpartnerin oder den jeweiligen Ansprechpartner Ihres Regierungsbezirkes. In den verschiedenen Gremien der Gemeinden findet mit dem entsprechenden Hintergrundwissen eine sachorientierte Diskussion statt mit folgenden Fragestellungen:
Besteht Bedarf für ein derartiges Serviceangebot?
Welche technischen Maßnahmen müssen vorgenommen werden, damit ein sicherer Betrieb der Bücherei im Rahmen der Open Library erfolgen kann? (auch: Brandschutz)
Welche Rolle spielt Vandalismus?
Welche datenschutzrechtlichen Vorgaben und Anforderungen müssen erfüllt werden?
Welche finanziellen Auswirkungen auf die laufenden Kosten haben die Umsetzung und Einführung der Open Library?
Technische Voraussetzungen
Eine Open Library funktioniert nur, wenn die Bibliothekshardware und -software für eine selbstbediente Nutzung angepasst werden. Alles in allem besteht die Open-Library-Technik aus einem Zusammenspiel mehrerer Komponenten. Folgende Elemente sind für eine Open-Library notwendig:
Selbstverbucher: Die Bibliotheksnutzerinnen und -nutzer müssen ihre Medien zu Open-Library-Zeiten ohne Personal verbuchen und zurückgeben können. Hierfür wird RFID-Technologie benötigt.
Zugangscomputer (Entry Panel): Der Zugang erfolgt durch Einschieben der Bibliothekskarte am Eingang in den Schlitz eines Zugangscomputers und der Eingabe eines PIN-Codes (optional). Der Zugangscomputer ermöglicht nach der Zugangskontrolle die automatische Öffnung und Schließung der Eingangstür. Der Eingang ist zudem mit einem Sicherungsgate ausgestattet.
Beleuchtung: Die Beleuchtung und Schaltung der Lichttechnik erfolgen zu den Open-Library-Zeiten automatisch.
Lautsprecher: ein Audiosystem für zeitgesteuerte Durchsagen zur Benutzerinformation; Lautsprecherdurchsagen kündigen zu Informationszwecken den Anfang und das Ende der Open-Library-Zeiten an.
Alarmanlage und Kameras: Kameras zeichnen die Nutzeraktivität in den Bibliotheksräumen zu den Open-Library-Zeiten auf. Die Alarmanlage sichert die Bibliothek zu den Schließzeiten und schützt vor Einbrüchen.
Schilder: Um den Bibliotheksbesuchern Hilfestellungen zur Open-Library-Nutzung zu geben, werden Schilder und Aushänge benötigt. Außerdem muss auf die Videoüberwachung hingewiesen werden.
Open-Library-Software: Auf die technische Umsetzung haben sich einige Dienstleistungsunternehmen für Bibliotheken spezialisiert.
Raum/Möbel: Die Gestaltung des Theken- und Informationsbereiches wird entsprechend angepasst. Lösungen für Telefon, Registrierkasse, Drucker/Fax, EC-Geräte, Schlüsselbox und/oder Entsicherungsgerät für Konsolenspiele. Ausreichende Anzahl von Bücherwagen oder freien Regalflächen sollte für die Rückgabe von Medien bereitstehen. Evtl. Einbau von Rückgabeautomaten. Sicherung von Büros. Extra Regal im Publikumsbereich für Vormerkungen. Zugang Toiletten klären und Sicherung Fenster baulich einplanen.