Während der Fastenzeit - aber natürlich nicht nur dann - bietet es sich für Bibliotheken an, Aktionen der Nachhaltigkeit durchzuführen. Schön wäre, wenn in der Zeit zwischen Aschermittwoch und Ostern ein Funke entsteht, der sich zum kontinuerlichen Engagement ausweitet.
Vom BUND stammt die Idee des "Plastikfastens". Der Gedanke dahinter: möglichst auf Plastik und Einwegverpackungen verzichten, Müll vermeiden und die Ressourcen unseres Planeten schonen. Ziel ist es, zu zeigen, dass viele Plastikprodukte überflüssig sind oder leicht durch nachhaltigere Alternativen ersetzt werden können.
Bibliotheken können zum Plastikverzicht beitragen, indem sie ein Bewusstsein für die Problematik schaffen. Lesungen, Vorträge, Kooperation mit Kita und Schule, dem lokalen Umweltverein, der Gemeinde, Challenges, Workshops, Rätsel oder Ausstellungen zum Thema können mögliche Angebote sein. Natürlich gehört auch das Bestreben dazu, Plastik im Bibliotheksbetrieb – soweit es geht – zu vermeiden. Dazu gehören beispielsweise das Angebot von Stofftaschen und der nachhaltige Betrieb des Lesecafés (Verzicht auf Einweggeschirr und Reduktion des Verpackungsmaterials).
Ebenfalls kann eine Linkliste mit Informationen und Handlungsempfehlungen auf der Website hilfreich sein.
Schon seit Jahren engagiert sich die Gemeinde Haar für einen reduzierten Plastikkonsum – das Motto 2023 lautet „Plastikfrei – mit Spaß dabei“.
Letztes Jahr fand die begleitende Ausstellung in der Gemeindebücherei statt.
Wie schaffen Sie es in Ihrer Bibliothek das Thema „Plastikverzicht“ aufzugreifen? Wir sind gespannt auf Ihre Ideen.
"To-Go"-Behälter, Becher, Tüten – die Flut an Einwegartikeln hat (auch bedingt durch die Pandemie) sichtbar zugenommen. "Viele glauben, dass, wenn wir den vielen Einwegmüll nur sorgsam trennen, Folien und Verpackungen zu neuen Produkten werden. Das meiste Plastik wird jedoch nicht hochwertig recycelt, es landet beispielsweise im Restmüll oder wird in den Recyclinganlagen aussortiert und schließlich verbrannt. Manches landet auch in der Umwelt – mit katastrophalen Folgen für andere Lebewesen und schließlich uns als Menschen", so Janine Korduan, BUND-Expertin für Kreislaufwirtschaft, in einer Pressemitteilung von 2022. "Plastikfasten kann uns bewusst machen, wo wir im Alltag unnötigem Einwegplastik begegnen. Oft wird es nur Minuten benutzt, bevor es im Müll landet. Dabei gibt es Unverpackt- und Mehrweg-Alternativen. Sie sollten selbstverständlich werden."
Im Alltag können Verbraucherinnen und Verbraucher beispielsweise gezielt auf Plastik verzichten, indem sie wiederverwendbare Beutel sowie Transportboxen nutzen. Auch können Konsumierende gezielt in Geschäften sowie bei Take-Away-Services nach Mehrweg und Unverpacktem fragen und darum bitten, Produkte zukünftig so anzubieten. Immerhin sind seit 2023 Caterer, Lieferdienste und Restaurants verpflichtet, neben Einweg- auch Mehrwegbehälter für Essen und Getränke zum Mitnehmen anzubieten. In Unverpacktläden werden bereits viele Waren ohne Verpackungen angeboten. Wasser sollte am besten als Leitungswasser konsumiert werden und andere Getränke in einheitlichen Mehrwegflaschen.
Weitere Informationen zum Thema:
www.bund.net/plastikfrei-einkaufen (hier sind Läden, Märkte und Milchtankstellen vermerkt, die plastikfreie oder unverpackte Produkte anbieten)
www.plastik-fasten.de/ (Ideen zum Plastikverzicht)
Ostern plastikfrei (world cleanup day)
Besser leben ohne Plastik (Blog von Nadine Schubert)
Beispiel für einen Unverpackt-Laden: Steffis Unverpackt