"Ein Koffer voll mit Büchern" auf Ukrainisch für die ersten 150 Bibliotheken

Auch einige bayerische Bibliotheken haben ukrainische Buchkoffer erhalten und können nun vor Ort damit arbeiten.

Koffer voll mit Büchern / © Goethe-Institut

Koffer voll mit Büchern / © Goethe-Institut

Viele Öffentliche Bibliotheken in Deutschland sehen sich mit Anfragen ukrainischer Familien konfrontiert, die Kinder- und Jugendliteratur auf Ukrainisch suchen. Im Juni bestand die Möglichkeit, einen „Koffer voll mit Büchern“ auf Ukrainisch zu bestellen, den das Goethe-Institut aus den beliebtesten ukrainischen und deutschen Kinder- und Jugendbüchern zusammengestellt hatte. Das Angebot galt für Bibliotheken, die mit geflüchteten Kindern und Jugendlichen aus der Ukraine arbeiten und wurde in Kooperation mit dem Deutschen Bibliotheksverband e.V. (dbv) umgesetzt. Begleitend ist didaktisches Material enthalten, das Eltern, Lehrkräfte und Bibliothekar*innen bei der Vermittlung unterstützt.

Das Interesse war riesig, rund 800 Bestellformulare sind eingegangen. Leider war das jedoch sehr viel mehr, als beliefert werden kann.
Hier finden Sie die Listen der ersten 150 Bibliotheken und Einrichtungen, die das Buchpaket erhalten haben. Aus Bayern machen Bibliotheken u.a. aus den folgenden Orten mit: Krailling, Fürth, Regensburg, Kaufbeuren, Memmingen, Dinkelsbühl, Waldkraiburg, Lappersdorf, Taufkirchen, Rödental und Nürnberg.

Die vom Ukrainischen Buchinstitut und dem Goethe-Institut Ukraine kuratierte Bücherauswahl richtet sich an junge Leser*innen vom Vorschulalter bis zur Mittelstufe. Neben zahlreichen ukrainischen Kinder- und Jugendbüchern stellt das Projekt auch einige deutsche Lieblingsbücher bereit, die auf Ukrainisch vorliegen. Dazu gehören etwa Janoschs „Oh, wie schön ist Panama“, „Manuel & Didi“ von Erwin Moser und „Der Krieg, der Rondo veränderte“ von Agrafka Studio. Zusätzlich beinhalten die Buchpakete didaktisches Material in Form von umfassenden Leitfäden und Arbeitsblättern, die vom Goethe-Institut Ukraine für die einzelnen Bücher entwickelt wurden. Diese helfen dabei, mit den Kindern und Jugendlichen gezielt inhaltlich zu den Büchern arbeiten zu können.

Durch „Ein Koffer voll mit Büchern“ finden Kinder und Jugendliche auf der Flucht den Zugang zu ihrer eigenen Literatur wieder, und somit ein Stück Zuhause in der Fremde. Es ist außerdem geplant, die Autor*innen und Illustrator*innen der vorhandenen Titel – die teilweise auch flüchten mussten – zu Lesungen einzuladen, sowohl in Präsenz als auch online. Weiterhin soll es ein Training für Multiplikator*innen zu den Materialien geben und es sollen Hospitanzen für ukrainische Bibliothekar*innen ermöglicht werden.

Das Projekt baut auf den Erfahrungen aus der Flüchtlingskrise 2016 auf, in der das Goethe-Institut mit der Aktion „Einfach Lesen!“ ebenfalls Bibliotheken in Deutschland bei ihrer Arbeit mit geflüchteten Kindern unterstützte.

„Ein Koffer voll mit Büchern“ ist ein Projekt des Goethe-Instituts in Kooperation mit dem Deutschen Bibliotheksverband e.V. (dbv) und dem Ukrainischen Buchinstitut, gefördert durch das Auswärtige Amt. Es ist Teil eines umfassenden Maßnahmenpakets, welches das Goethe-Institut in diesem Jahr – vorbehaltlich der Verabschiedung durch den Bundestag - aus Sondermitteln des Ergänzungshaushalts Ukraine realisiert.

Weitere Informationen:
Ein Koffer voller Bücher (Goethe-Institut)

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