Bibliotheken sind zentrale Orte des Austauschs und des demokratischen Diskurses. Wie andere Bildungseinrichtungen stehen sie aufgrund der oft unübersichtlichen gesellschaftlichen Entwicklungen und zunehmender anti-demokratischer Strömungen vor vielfältigen Herausforderungen. Insbesondere in kleinen, ländlich geprägten Orten fehlen oftmals Räume für Austausch und Diskussion. Bibliotheken sind gerade dort als Bildungs- und Begegnungsorte von zentraler Bedeutung. Sie garantieren freien Zugang zu Informationen und Wissen, gewährleisten gesellschaftliche sowie kulturelle Teilhabe und stärken so demokratische Grundwerte.
Im Rahmen des Kooperationsprojektes "Land.schafft.Demokratie – Vielfalt und Dialog in der Bibliothek" unterstützen die Bundeszentrale für politische Bildung/bpb und der Deutsche Bibliotheksverband e.V. (dbv) im Jahr 2024 deutschlandweit 15 Bibliotheken in ländlich geprägten Kommunen mit bis zu 30.000 Einwohner/-innen, die in ihren Regionen Veranstaltungen zu den Themen Demokratie, Dialog und Vielfalt anbieten.
Volker Heller, Bundesvorsitzender des dbv: "Bibliotheken sind öffentliche und konsumfreie Orte, an denen sich Menschen austauschen, informieren und respektvoll miteinander debattieren können. Mit 'Land.schafft.Demokratie' möchten wir sie in dieser für eine demokratische Gesellschaft zentralen Funktion stärken. Nicht zuletzt aufgrund der anstehenden Wahlen in diesem Jahr braucht es uns alle, um unsere demokratischen Werte zu schützen und weiterzutragen."
Thomas Krüger, Präsident der bpb: "Im Rahmen des Projekts 'Land.schafft.Demokratie' unterstützen wir Bibliotheken in ländlichen Räumen, sich demokratiestark aufzustellen. Bibliotheken stärken den Zusammenhalt vor Ort. Als Orte der Gemeinschaft wollen sie Aufklärung betreiben und Angebote machen, die gegen demokratiefeindliches Gedankengut wirken. Mitarbeitende ländlicher Bibliotheken werden in ihrer Handlungskompetenz gestärkt, um eigenständig Formate zur Demokratiebildung und Dialogförderung umzusetzen. So können Angebote der politischen Bildung in ländlichen Bibliotheken langfristig verankert werden."
Aus 55 Bewerbungen wurden folgende 15 Bibliotheken ausgewählt:
- Stadtbücherei Weikersheim (Baden-Württemberg)
- Stadtbibliothek Naila (Bayern)
- Stadtbibliothek Lübben (Brandenburg)
- Bibliothek Libken e.V. in Kooperation mit der Bibliothek der Gemeinde Gerswalde (Brandenburg)
- Stadtbibliothek Forst (Lausitz) (Brandenburg)
- Gemeinde- und Schulbibliothek Kaufungen (Hessen)
- Stadtbibliothek Torgelow (Mecklenburg-Vorpommern)
- Stadtbücherei Spenge (Nordrhein-Westfalen)
- Stadtbücherei Kirn (Rheinland-Pfalz)
- Stadtbibliothek Grimma "Johann Gottfried Seume" (Sachsen)
- Stadtbibliothek Neustadt (Sachsen)
- Mediothek Borna (Sachsen)
- Stadtbücherei Segeberg (Schleswig-Holstein)
- Stadt- und Kreisbibliothek Zella-Mehlis (Thüringen)
- Stadtbibliothek Triptis (Thüringen)
Die 15 Bibliotheken haben überzeugende Konzepte für eine demokratiestärkende Bibliotheksarbeit vorgelegt und können damit Vorbild für andere Bibliotheken in ländlich geprägten Regionen sein. In den kommenden Monaten werden sie gemeinsam mit der bpb passgenaue Angebote zur Demokratieförderung in ihren Regionen erarbeiten. Dazu gehören Werkstattgespräche und Diskussionsrunden mit verschiedenen lokalen Akteuren und Akteurinnen, Workshops und digitalen Trainings für Bibliotheksmitarbeitende sowie die Unterstützung der Bibliotheken bei der Bildung von Netzwerken mit regionalen Partnern und Partnerinnen vor Ort.
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