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Modenschau fair hergestellter Kleidung in der Bücherei im Bahnhof Veitshöchheim

Normalerweise verbindet man mit „Fairtrade” fairen Kaffee, Bananen oder Schokolade. Die „Fairtrade-Gemeinde” Veitshöchheim hat nun mit einem Vortrag zum Thema „nachhaltige und fair gehandelte Kleidung” und einer kleinen Modenschau in der Bücherei im Bahnhof einen anderen Bereich in den Vordergrund gerückt.

Plakat Fairtrade / © www.deetory.com

Plakat © www.deetory.com

© United Nations - www.un.org/sustainabledevelopment

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Wie die Gymnasiallehrerin Margret Simmelbauer, Vorsitzende der Steuerungsgruppe der „Fairtrade-Gemeinde” Veitshöchheim, zur Begrüßung sagte, verbinde man allgemein „Fairtrade” mit fairem Kaffee, Bananen oder Schokolade. Die Steuerungsgruppe habe nun mit einem Vortrag zum Thema „Nachhaltige und fair gehandelte Kleidung” und einer kleinen Modenschau in der Bücherei im Bahnhof einen anderen Bereich in den Vordergrund gerückt.

Die Präsentation war eine von mehreren Veranstaltungen an diesem „Fairen Wochenende”, zu dem die Fairtrade-Gemeinde die Bevölkerung eingeladen hatte.

Bürgermeister Jürgen Götz verwies im gut gefüllten Lesecafé der Bücherei darauf, dass die Gemeinde seit 2017 unter dem Titel „Fairtrade-Gemeinde” firmiert und das Landkreis-Gymnasium seit letztem Jahr eine „Fairtrade-School” ist. In der Fairtrade-Steuerungsgruppe der Gemeinde sei man übereingekommen, einmal ein ganzes Wochenende lang den „Fairtrade-Gedanken” in den Mittelpunkt des Interesses im Ort zu stellen.

Zur Veranstaltung in der Bücherei im Bahnhof konnte die Vorsitzende als Referenten Julian Herrhammer begrüßen, der hauptberuflich sein Geld bei einem Großmarkt verdient und zusammen mit seinem Kollegen, Sebastian Becker, seit Anfang 2017 in Würzburg „Faire Mode, nachhaltig & ökologisch, shoppen & Gutes tun” unter dem Label „Deetory” entwirft und vertreibt.

Der Jungunternehmer schilderte in aller Ausführlichkeit, wie es zur Firmengründung kam und wie unter dem Gesichtspunkt „Fairtrade” aus der Baumwollpflanze ein T-Shirt wird.

Wie Julian Herrhammer erzählte, war Deetory zu gründen eine Herzensangelegenheit von ihm und Sebastian Becker. So wollte Herrhammer gerne etwas Kreatives in Richtung Mode und Streetstyle machen. Diese Idee setzten sie dann um und schrieben einen Businessplan.

So verkauft Deetory nun als Online-Firma nach zweijähriger Entwicklungsphase T-Shirts, Mützen, Sweatshirts und mehr für Männer, Frauen und Kinder. Die Firmengründer wollten dabei ihrem Label eine besondere Note geben. Bei ihnen soll der Kunde fair gehandelte Kleidungsstücke in Bio-Qualität erhalten.

Seit einem halben Jahr kann die Deetory-Kleidung käuflich in einem Laden am Vierröhrenbrunnen in Würzburg erworben werden.

Das Fair-Trade-Zertifikat für das Endprodukt habe seine Firma aber noch nicht bekommen, obwohl alle Voraussetzungen erfüllt seien. Für sie als Startup-Unternehmer sei es nicht leistbar, zur Lizensierung für die bisherigen acht Designs jeweils 4 000 Euro hinzublättern.

Das Konzept der beiden Firmengründer Julian Herrhammer und Sebastian Becker spiegelt sich in Namen und Logo ihres Modelabels wider. „Deetory” setzt sich zusammen aus dem englischen Wort „Deed” für „Wohltat” und „tory” als Kurzbezeichnung für „Factory”, die „Fabrik”. Herrhammer: „Man könnte 'Deetory' auch als 'Wohltatfabrik' übersetzen”. Das soll dafür stehen, dass ausschließlich fair gehandelte Bekleidung in Bio-Qualität verkauft wird.

Der 29-Jährige, der vor kurzem den Handelsfachwirt absolviert hat, erläuterte ausführlich die Wertschöpfungskette eines T-Shirts in drei Steps aus der Sicht des Baumwoll-Anbauers, des Garn-Produzenten und der Näherei.

Leben können Herrhammer und sein Geschäftspartner von ihrem Mode-Label noch nicht. „Die Verkaufszahlen sind gestiegen, wenn auch nicht deutlich”, sagt Herrhammer. Gewinne würden aber nicht ausgezahlt, sondern in die Entwicklung der Firma gesteckt.

Beide möchten, dass Deetory für junge Designer eine Art Plattform wird, wo sie ihre Sachen zeigen können. Wenn die Designs gut bei den Leuten ankommen, wollen sie dann abstimmen lassen und die Shirts von den Nachwuchsdesignern auf den Markt bringen.

So haben sich die Firmengründer eine Währung überlegt, den „D” (gesprochen: „Di”). Den erwirbt der Kunde beim Kauf der Kleidungsstücke kostenlos mit. Den Gegenwert des „D” in Höhe von drei Euro kann er an eine wohltätige Organisation spenden. Der Käufer entscheidet selbst, wohin er wieviel seiner Spenden verteilt.
Bisher dabei sind die „DAHW Deutsche Lepra- und Tuberkulosehilfe”, die Organisation „Hilfe im Kampf gegen Krebs” und die Würzburger Kulturtafel. Die Summe, die so bisher über den „D” zusammenkam, liege noch bescheiden im dreistelligen Bereich.

Fünf Jungs und fünf Mädchen des Gymnasiums Veitshöchheim führten schließlich als krönenden Abschluss die faire Kleidung im Rahmen einer kleinen Modenschau in der Bücherei im Bahnhof vor.

Der gesamte Artikel von Dieter Gürz
Die Plattform Deetory

 

Homepage der Bücherei im Bahnhof Veitshöchheim

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