Die Kuh Lieselotte ist ein Bilderbuchstar. Der Illustrator und Autor Alexander Steffensmeier hat sich bereits elf Lieselotte-Geschichten ausgedacht und lässt die eigenwillige Kuh auch in Pappbilder- und Beschäftigungsbüchern kleine Kinderabenteuer erleben. Die Stadt- und Schulbücherei Gunzenhausen zeigte die Originale aus „Lieselotte versteckt sich” und weiteren Lieselotte-Abenteuern. Dazu Skizzen und Entwürfe, die einen Einblick in die Entstehung einer Bilderbuchgeschichte geben – allesamt private Leihgaben des erfolgreichen Bilderbuchillustrators.
Die jährliche Ausstellung von Bilderbuch-Originalen hat in der Stadt- und Schulbücherei eine gute Tradition. Dafür wurde das Konzept „Kunst für Kinder” entwickelt; Kindergärten und Grundschulen nehmen das Angebot gerne wahr, hier eine besondere Führung zur kindgemäßen Kunstbetrachtung und Leseförderung zu besuchen.
Diesmal haben Bibliotheksleiterin Carolin Bayer und ihre Stellvertreterin Babett Guthmann zu den 20 Illustrationen und Skizzen der Geschichte „Lieselotte versteckt sich” zwei Führungen ausgearbeitet. 18 Kindergartengruppen aus Gunzenhausen und Umgebung kamen dazu in die Bücherei. Die Kinder hörten die Geschichte, entdeckten Details auf den Bildern und es gab spielerische Anregungen zum Nacherzählen und der Anwendung des gehörten Wortschatzes und ganzer Sätze. Abgerundet wurde diese Führung mit einer kleinen Bücherschau von Lieselotte-Geschichten. Weiter gab es eine Führung für die zweiten Grundschulklassen. Hier wurde die Ausstellung als Anregung genutzt, sich doch selbst eine Geschichte zu den Illustrationen auszudenken. Anhand der Bilder ließ sich lernen: Wo muss ich genau beobachten, in welcher Stimmung sind die Akteure und wo hat die Geschichte ihre Wendepunkte?
Lieselotte und ihre Freunde vom Bauernhof erleben keine haarsträubenden Abenteuer, sondern eher Alltagsgeschichten. Dabei verhält sich Lieselotte wie ein Kind – sie mag mal nicht baden, sucht sich ein riskantes Versteck in einer hohen Baumkrone, erlebt zum ersten Mal die Dunkelheit oder andere kleine Kinderkatastrophen wie Krankheit oder eine verspätete Geburtstagsfeier.
Zu den Ausleihzeiten war Lieselotte ein richtiger Hingucker für alle Generationen. Besonders schön war es, wenn auch Kinder einmal als Ausstellungsbesucher durch die Räume streiften und mit einem erfreuten „Die kenne ich!” die einzelnen Buchszenen beurteilten.
Als Illustrator hat Alexander Steffensmeier 2004 einen beruflichen Traumstart hingelegt: Sein Desingstudium an der Fachhochschule Münster schloss er mit den Entwürfen zu dem Bilderbuch „Lieselotte lauert” ab – und dies ging dann gleich in Druck. Seither denkt er sich regelmäßig Geschichten aus, in denen Lieselotte die Hauptrolle spielt.
Es ist übrigens gar nicht so schwer, an Bilderbuchoriginale oder Kunstdrucke zu Ausstellungszwecken zu kommen. Oft vermitteln die Verlage (beispielsweise Thienemann, NordSüd-Verlag) die Bilder unter der einzigen Bedingung, dass die Ausstellung versichert wird. Im Falle von Alexander Steffensmeier hat das Büchereiteam selbst zum Illustrator Kontakt aufgenommen.