Samstagabendhelden - Tim Pröse lässt die Nostalgie in Karlstadt wieder aufleben

Einer der Höhepunkte der Karlstadter LesART 2019 war der von der Stadtbibliothek organisierte literarisch-kulinarische Abend mit Tim Pröse und seinen Samstagabendhelden in Petra’s Batzenärrle.

Heuer ging die Karlstadter LesART 2019 in die zwölfte Runde. Ziel der Veranstaltungsreihe ist die Schaffung einer Lesekultur bei Jung und Alt, in und um Karlstadt.

Cover Samstagabendhelden / © Heyne

© Heyne

Einer der Höhepunkte der Karlstadter LesART 2019 war der literarisch-kulinarische Abend mit Tim Pröse und seinen Samstagabendhelden in Petra’s Batzenärrle. Sina Kölnhofer, die Leiterin der Stadtbibliothek Karlstadt, hatte die Veranstaltung mit rund 50 Gästen organisiert. 

Die Titelmusik von Winnetou, mit der Herr Pröse die Teilnehmer begrüßte, wurde mit einem einstimmigen „Ahhhhh” quittiert. Er erzählte von Pierre Brice, der den Helden artgerecht mit einer Minimalmimik, die irgendwo zwischen Derrick und Denkmal lag, spielte und bedingungslos in seiner Lebensrolle als Winnetou aufging.

Es folgte die Melodie der Eurovisionssendung und somit ein Blick auf Tim Pröses größten Samstagabendhelden Hans-Joachim Kulenkampff. 1991, bei seinem ersten Zeitungspraktikum bei der Westdeutschen Allgemeine in Duisburg, durfte er sein Kindheitsidol in einer Theaterpause interviewen. Während Kuli sich gerade umzog und in Feinrippunterhose und ohne Toupet vor ihm stand, fragte er ihn nach seiner Meinung zur Stahlkrise. Diese kleine Anekdote brachte das Karlstadter Publikum herzhaft zum Lachen und mit einem Schmunzeln nahmen die Gäste ihre Vorspeise – eine leckere Lauchcremesuppe – ein.

Danach ging es weiter mit Udo Lindenberg, der Tim Pröse zu einer Lesung auf seinem fünften „Rockliner” einlud. Ihn begleitet der Journalist schon seit 25 Jahren und erlebte auch dessen tiefste Zeiten, in denen der Sänger dem Sterben näher war als dem Leben.

Ihm folgte ein Franke und es ist kein geringerer als Thomas Gottschalk, der bis heute sein Elternhaus nicht verkauft hat. Das Kleinod von Kulmbach, das Gottschalk 1972 verlassen hat, wird von einer Haushälterin gepflegt, die die kleine Weltenflucht für Thomas erhält.

Nach der Hauptspeise in drei Variationen wurden die Gäste in die heile Welt der Barbara Schöneberger entführt, ins Barbaradies. Die Frau mit den großen blauen Augen lies Tim Pröse einen Blick in ihr Refugium werfen.

Vor dem sündhaft leckeren Dessert widmete sich das Publikum dem letzten Samstagabendhelden „Hape Kerkeling”. Sein Humor rührt aus der tiefsten Katastrophe seines Lebens. Als seine Mutter an Depressionen litt, versuchte er sie mit seinen ersten Sketchen aus ihren Schatten zu reißen, aber letztendlich beging sie Selbstmord und Hape wird mit 8 Jahren zum Halbwaisen. Trotzdem entschied er sich für das Lachen und seine Oma Änne sollte damit Recht behalten, als sie ihm prophezeite, dass er eines Tages sehr berühmt sein werde.

Abgerundet wurde der Abend mit einer kleinen Fragerunde an den Autor und am Ende gingen die Gäste mit dem Samstagabendgefühl vergangener Zeiten beschwingt nach Hause.

Heuer ging die Karlstadter LesART 2019 in die zwölfte Runde. Wie auch in den Vorjahren sollten damit alle Altersgruppen und Generationen angesprochen werden. Ziel der Veranstaltungsreihe ist die Schaffung einer Lesekultur bei Jung und Alt, in und um Karlstadt. Dementsprechend reichhaltig und abwechslungsreich ist das Programm gestaltet, wie es auch dem Veranstaltungsplakat zu entnehmen ist. Besonders erfreut zeigte sich das Organisationsteam in diesem Jahr darüber, dass die neue Staatssekretärin im Kultusministerium, Anna Stolz, als Schirmherrin für LesART gewonnen werden konnte. Sie begleitete außerdem die Podiumsdiskussion zur diesjährigen Hauptveranstaltung, einer Lesung mit Journalistin und Sachbuchautorin Madeleine Hofmann zum Thema „Macht Platz! Veraltet unsere Politik?”.

Weitere Informationen:
LesART im Blog lernatelier2punkt0

 

Homepage der Stadtbibliothek Karlstadt

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