Bereits 2016 war in der Stadtbibliothek Hammelburg die einmalige Ausstellung mit einzigartigen Objektsteinen zu sehen – nun gibt es eine Neuauflage mit neuen Steinen.
Aber was ist an diesen Steinen so sehenswert? Die gezeigten "Suisekis" werden in keinster Weise bearbeitet! Sie sind nur von der Natur geformt. Das erscheint unglaublich.
Hintergrund
Suiseki ist japanisch und bedeutet "Wasser" (Sui) und "Stein" (Seki). Es ist die Kunst, in der Natur vorgefundene Steine in meditativ ansprechender Weise zu präsentieren. In China, und seit dem 6. Jahrhundert auch in Japan, hat die Kunst des "Gelehrtensteines" eine lange Tradition.
Jeder Stein ist ein Unikat und wird auf einem individuellen, passgenau gefertigten Sockel gestellt und mit einer kalligraphischen oder stilisierten Zeichnung als Arrangement präsentiert. Die Steine stammen unter anderem vom Main, aus der Rhön und von der Trimburg.
Die Natur hat über Tausende von Jahren durch die verschiedensten Verwitterungseinflüsse bizarr geformte Felsstücke hervorgebracht. Doch um als Suiseki anerkannt zu werden, muss ein Stein über eine geeignete Form, Oberflächenbeschaffenheit, Farbe, Härte und Suggestivkraft verfügen.
Die ausdrucksstarken Steine fanden ihren Weg in japanische Wohnzimmer, oder, wenn sie dafür zu groß waren, in japanische Gärten: Kunstwerke der Natur, die vom Zahn der Zeit – Wind und Wetter – in Form gebracht wurden und die menschliche Phantasie anregen.
Eröffnung und Vortrag
Der Bonsai- und Suiseki-Stammtisch Poppenhausen vom Bonsai-Club Deutschland präsentiert seit 25.01. bis 15.03.2019 selbst gesammelte Landschaftssteine in der Stadtbibliothek. Die Ausstellung ist während der Öffnungszeiten zu sehen.
Ein Büchertisch mit Titeln zu japanischer Kunst ergänzt die sehenswerte Präsentation.
Zur Eröffnung der Ausstellung hielt Klaus Renner vom Bonsai-Club einen informativen Vortrag über die Entstehung heimischer Steine und das Nördlinger Ries.