Demografie
Einführung
Die demografische Entwicklung in Deutschland ist schon seit Jahren in aller Munde, vor allem die Zunahme der älteren Bevölkerung und die Abnahme der jüngeren Menschen sind ein Trend, der auch Bibliotheken betrifft.
Allerdings werden bezüglich der voraussichtlichen Entwicklung der Bevölkerung starke regionale Unterschiede prognostiziert. Lt. einer Grafik des Bayerischen Landesamtes für Statistik in Fürth (2018) „Bevölkerungsentwicklung in den Regierungsbezirken 2017 bis 2037“ ist beispielsweise in Oberbayern eine Zunahme vorhersehbar, in Unterfranken und Oberfranken eine Abnahme.
Weitere detaillierte Informationen zum demografischen Wandel in Bayern
Wichtig für die unterschiedlichen Regionen, Städte und Gemeinden in Bayern ist es deswegen, die jeweilige individuelle demografische Situation in den Blick zu nehmen.
Unter „Wegweiser Kommune“ kann man sich auf den eigenen Ort zugeschnittene Statistiken anzeigen lassen.
Auch die Fragen, zu welchem Demografietyp die Heimatgemeinde gehört und welche Handlungsansätze sich daraus ableiten lassen, können eruiert werden.
Weitere Informationen:
www.wegweiser-kommune.de
www.wegweiser-kommune.de/demografietypen
Demografie – Weitere Informationen
Bibliotheksarbeit für Seniorinnen und Senioren (Themenpakete und Filme der Büchereizentrale Niedersachsen)
Dr. Dirk Wissen: Als Bibliothek dem demografischen Wandel begegnen (Bayerischer Bibliothekstag Rosenheim 2014; PDF)
Bibliothek 55+: wie fange ich's an? Handreichung der Fachstelle für das öffentliche Bibliothekswesen Baden-Württemberg, 2007 (PDF)
Bundesarbeitsgemeinschaft der Seniorenorganisationen
Demografische Entwicklung und Bibliotheken
Natürlich haben die Prognosen Auswirkungen auf das öffentliche Bibliothekswesen. Geht die Tendenz dahin, dass die Bevölkerung Bayerns in Zukunft einen höheren Anteil von Rentnerinnen und Rentnern sowie Hochbetagten aufweisen wird, so ist es wichtig, mit den Angeboten der Bibliothek darauf zu reagieren. Wenn Bibliotheken ihre individuellen Prognosen kennen, ist es möglich, sich auf diese Veränderungen einzustellen.
Dabei erweist es sich als sinnvoll, die Zielgruppe der Seniorinnen und Senioren etwas differenzierter zu betrachten. Dazu zählen z.B. Menschen Mitte 50 und Anfang 60, die noch im Berufsleben stehen, bis ins hohe Alter aktive Rentnerinnen und Rentner, aber auch mittel bis schwer beeinträchtigte ältere Seniorinnen und Senioren, sei es aufgrund einer Demenz oder einer sonstigen geistigen oder körperlichen Behinderung. Um dieser Vielfalt Rechnung zu tragen, wird hier die Bezeichnung "Generation Plus" gewählt.
Bibliotheken sollten nach passenden Kooperationspartnern Ausschau halten, angefangen bei der Kommune oder dem Landkreis, bis hin zu Altenheimen.
Das Medienangebot und die Präsentation sollten auf die Zielgruppe zugeschnitten sein: Ratgeber, die helfen, aktiv, gesund und fit zu bleiben, Reisebücher, Freizeit- und Mitmachangebote für Rentnerinnen und Rentner, bis hin zur aufsuchenden Bibliotheksarbeit und einem mobilen Bücherdienst. Auch für Seniorinnen und Senioren mit Fragen zu Testament, Vererbung oder Patientenverfügung kann die Bibliothek Unterstützung bieten. Außerdem kommen idealerweise Serviceleistungen, Online-Angebote, Veranstaltungen und vor allem Mitmachaktivitäten, die auf das Potenzial der oft noch agilen Seniorinnen und Senioren zugreifen, hinzu. Barrierefreiheit sollte selbstverständlich gewährleistet sein.
Nicht zuletzt müssen die Angebote bei der Zielgruppe und in der Öffentlichkeit bekannt gemacht werden.
In dieser Rubrik "Generation Plus" finden Sie kurze Einführungen und Materialien zu den genannten Aspekten.
So wollen wir Ihnen helfen, angemessen auf den demografischen Wandel zu reagieren.