Medien & Präsentation

Einrichtung und Präsentation
„Seniorenlounge” oder „Aktiv älter werden” - dies sind Bezeichnungen für extra Bereiche oder Abteilungen, die bereits in einigen Bibliotheken vorzufinden sind. Letztlich geht es darum, die Bibliothek auch für ältere Menschen attraktiv zu machen und diese an die Einrichtung zu binden. Ziel ist, dass Seniorinnen und Senioren sich in der Bibliothek wohlfühlen.
Falls es in der Bibliothek keinen Aufzug gibt, sollte der Seniorenbereich im Erdgeschoss angesiedelt sein.
Sehr zweckmäßig ist schon eine kleine Ecke, in der die Medien zielgruppengerecht zusammengestellt sind. Ein Sofa oder ein bequemer Sessel davor schaffen eine gemütliche Atmosphäre, um auszuruhen und ein Buch mal anzulesen.
Die Regale sollten insgesamt nicht zu hoch sein (nicht > 2 Meter). Der jeweils oberste und unterste Fachboden sollten zum Präsentieren verwendet werden, um den älteren Menschen unnötiges Bücken bzw. Strecken zu ersparen. Optimalerweise sind die Medien auch für Seniorinnen und Senioren vom Rollstuhl bzw. Rollator aus gut zu erreichen. Wo das nicht möglich ist, können bei Bedarf eine Mitarbeiterin oder ein Mitarbeiter helfen.
Empfohlen werden Ablageflächen an den Regalen oder Stehtische zum Anlesen. Sitzgelegenheiten in ausreichender Zahl sind wichtig, auch am Auskunftsplatz. Bequeme Stühle sind besser als Sessel, d.h. die Sitze sollten nicht zu weich oder zu tief sein.
Nach Möglichkeit befindet sich der Seniorenbereich in Fensternähe (Tageslicht). Ansonsten ist eine ausreichend helle Beleuchtung der Regalzonen (300 bis 500 Lux) zweckmäßig; ideales Licht ist blendfrei, möglichst indirekt.
Die Beschriftung sollte gut lesbar sein. Auch besondere Interessenkreise werden gut angenommen (Beispiele: 55+, 60+, Älter werden, Fit und gesund, Großeltern, Wohnen und Pflege).
Allerdings sollten Sie genau überlegen, ob es sinnvoll ist, Senioren-Bereiche abzugrenzen und entsprechend zu beschriften, oder ob dies eher abschreckend wirkt. Nicht jeder wird gerne als Seniorin oder Senior angesprochen.
Quelle: Broschüre Bibliothek 55+: wie fange ich's an?, S. 16ff.
Medien und Präsentation
Hinweise zum Bestandsaufbau (BZ Niedersachsen)
Flyer der Stadtbücherei Regensburg: Medienkisten
Medien
Besonders beliebt bei älteren Menschen sind Bücher in Großdruck und Hörbücher sowie Heimatromane. Ebenso spezielle Zeitschriften für die Zielgruppe, wie z.B. die Seniorenzeitschrift „Sechs & Sechzig”, „plus Magazin” und „Viva! Stern”.
Sachbücher aus den Bereichen Wohnen, Gesundheit und Fitness, Recht, Psychologie, Internet für Seniorinnen und Senioren, Seniorensport und Gesundheitspflege sprechen die Zielgruppe ebenfalls an.
Auch Veranstaltungsführer und Broschüren für die ältere Generation werden in vielen Bibliotheken ausgelegt.
Gut einsetzbar quer durch die Zielgruppe sind Spiele. Agile Seniorinnen und Senioren greifen gerne zwecks Freizeitgestaltung darauf zurück und halten sich dadurch geistig fit. Spielvarianten von Denk- bis zu Bewegungsspielen eignen sich aber auch zur Aktivierung von betagten Menschen.
Multimediale Medienkisten zu verschiedenen Themen schließlich können die Besuche im Heim und Aktivitäten dort ideal unterstützen.
Nicht zu vergessen ist die spezielle Literatur zum Thema Altenpflege für Angehörige und Pflegekräfte.
Eine komfortable Alternative, gerade für ältere Menschen, bieten E-Medien. Hörbücher, Videos, Musik, E-Books, Zeitschriften und Zeitungen können auf mobile Endgeräte heruntergeladen werden, ohne dass man die Bibliothek aufsuchen muss. Dieses Angebot ist auch für Menschen mit Sehbehinderung attraktiv: Hörbücher und Musik ohnehin, hinzu kommt die Möglichkeit, die Schrift von E-Books zu vergrößern.